Weihnachtsgeschichte: Der kleine Tannenbaum

Weihnachtsgeschichten

In einem großen Wald lebte ein kleiner Tannenbaum. Er war zierlich und seine Zweige waren noch nicht so stark wie die der anderen Bäume. Jeden Winter beobachtete er, wie die Menschen in den Wald kamen und die schönsten Tannenbäume auswählten, um sie mit nach Hause zu nehmen. Diese Bäume wurden geschmückt und erleuchteten die Wohnzimmer mit ihrem Glanz. Der kleine Tannenbaum wünschte sich nichts sehnlicher, als eines Tages ein Weihnachtsbaum zu sein.

„Warum bin ich so klein?“, fragte er oft den Wind, der durch seine Äste wehte. Der Wind lachte leise und sagte: „Sei geduldig, kleiner Baum. Jeder hat seine Zeit.“

Der Frühling kam, dann der Sommer, und der kleine Tannenbaum wuchs ein Stückchen. Doch im Vergleich zu den hohen, prächtigen Tannen um ihn herum fühlte er sich immer noch klein und unscheinbar. „Vielleicht wird mich niemand jemals als Weihnachtsbaum wollen“, dachte er traurig.

Der nächste Winter kam, und wie jedes Jahr betraten Menschen den Wald. Der kleine Baum versteckte sich ein wenig, denn er war sicher, dass ihn wieder niemand auswählen würde. Doch plötzlich blieb ein kleines Mädchen vor ihm stehen. Es hatte eine rote Mütze auf und einen Korb in der Hand.

„Schau mal, Mama! Dieser Baum ist perfekt für uns“, rief das Mädchen glücklich. Die Mutter lächelte. „Er ist zwar klein, aber genau das macht ihn besonders“, sagte sie.

Der kleine Tannenbaum konnte es kaum glauben. Vorsichtig wurde er aus dem Boden geholt und nach Hause getragen. Dort wurde er mit glänzenden Kugeln, glitzernden Lichtern und einem goldenen Stern geschmückt. Er leuchtete heller als er es sich jemals vorgestellt hatte.

Am Weihnachtsabend versammelte sich die ganze Familie um den Baum. Das Mädchen sang fröhliche Lieder, und der Baum fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben wichtig und geliebt.

„Der Wind hatte recht“, dachte der kleine Tannenbaum. „Meine Zeit ist gekommen.“

Und so lernte der kleine Tannenbaum, dass man nicht groß oder perfekt sein muss, um etwas Besonderes zu sein. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die die größte Freude bringen.


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